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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burgruine Lindelbrunn

DE 76889 Vorderweidenthal

Die Burg Lindelbrunn wurde Mitte des 12. Jahrhunderts vermutlich als Reichsburg zur Verteidigung des Trifels gegründet; vielleicht stammte sie vorher aus dem Besitz der Speyerer Reichskirche. 1268 wird der Ministeriale Dieter von Lindelbol zum ersten Mal urkundlich erwähnt, der ein Nachfahre des Reichstruchsess Markward von Annweiler (etwa 1140–1202) war. Es ist deshalb anzunehmen, dass dieser um 1190/1200 den Hauptausbau der Burg mit dem Saalbau des Palas und freistehender Kapelle vorgenommen hat. Echte Saalbauten und freistehende Kapellen waren damals auf vergleichsweise hochrangige Bauherren beschränkt, nicht einmal jeder Graf konnte um 1200 Entsprechendes vorweisen.
Im Bauernkrieg von 1525 wurde die Burg von aufständischen Bauern des Kleeburger Kolbenhaufens niedergebrannt. Sie blieb anschließend unbewohnt und verfiel. Durch die Lage auf dem an allen Seiten stark abfallenden Sandstein­felsen benötigte die Anlage weder Halsgräben noch einen Zwinger. Dem Geländeverlauf folgend, bildeten die Außenmauern der meist repräsentativen Gebäude zugleich die Burgmauer. Die bedeutendsten sichtbaren Gebäudereste sind die erhaltenen Teile des Palas (um 1190/1200) im Südwesten der Anlage. An der talseitigen Außenmauer aus Buckelquadern sind drei Nischen mit gekuppelten Fenstern erhalten sowie ein nicht ganz originalgetreu rekonstruierter Kamin. Der Innenraum bestand wahrscheinlich aus einem größeren Saal.