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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burg Willibaldsburg

DE 85072 Eichstätt, Burgstrasse 19

Die Willibaldsburg ist eine um 1353 errichtete Spornburg in Eichstätt in Oberbayern. Sie war bis ins 18. Jahrhundert repräsentative Burg und Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe. Die Schlossfestung liegt westlich der Altstadt auf einem langgezogenen Bergsporn. Die Gesamtanlage ist etwa 420 m lang und bereits durch ihre Lage gut gesichert. Die Altmühl macht hier eine spitzwinkelige Biegung, der dadurch entstandene Geländerücken war ein idealer Standort für die mittelalterliche Burg und spätere Festung.
Die erste Befestigungsanlage auf dem Burgberg wird bereits 1070 erwähnt. Unter Bischof Berthold von Zollern begann um 1355 der Ausbau zur wehrhaften Residenz der Bischöfe von Eichstätt; der alte Bischofssitz lag in der Stadt neben dem Dom. Nach dem Aussterben der Schutzgrafen von Hirschberg 1305 musste der Bischof die militärische Sicherung des Bistums selbst organisieren. Das Domkapitel widersprach den Ausbauplänen anfangs wegen der hohen Kosten, der Bischof konnte sich aber durchsetzen. Bischof Friedrich IV. von Oettingen (1383–1415) verstärkte die Befestigung durch die Anlage eines Zwingers und ließ ein „aestuarium magnum aestivale“ errichten. Hierbei dürfte es sich um einen Saalbau gehandelt haben, ein Sommerhaus, wie es auch auf anderen Burgen dieser Zeit nachweisbar ist.
Unter Bischof Johann Konrad von Gemmingen (1595–1612) erhielt die Burg unter anderem einen botanischen Garten, den Hortus Eystettensis. Ebenfalls unter ihm begann ab 1609 der Bau eines repräsentativen Renaissanceschlosses nach italienischem Muster. Im Dreißigjährigen Krieg konnt ein schwedisches Heer unter dem Befehl von Bernhard von Sachsen-Weimar im Frühjahr 1633 die Schloßfestung einnehmen. Einem bayerischen Heer unter Befehl von Oberst Johann von Werth gelang Ende Oktober 1633 überraschend die Rückeroberung der Festung und deren erfolgreiche Verteidigung, obwohl das schwedische Heer in unmittelbarer Nähe war. Den schwedischen Festungskommandanten Anton Klaudius von Rasch ließ Bernhard von Sachsen-Weimar am 9. Dezember 1633 wegen voreiliger Aufgabe der Festung in Regensburg hinrichten.[2] Bischof Marquard II. Schenk von Castell (1636–1685) ordnete die Beseitigung der Beschädigungen an und ließ Geschützkasematten in die Bastionen einbauen.